Mit deinem Hund bequem Lastenrad fahren mit diesen 3 Tipps

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So wird's für deinen Hund bequem im Lastenrad

Es gibt manche Hunde, die springen wohl in die Box eines Lastenrads, sind happy und fahren einfach mit. Wenn das dein Hund ist: Glückwunsch, du hast das große Los gezogen! 🙂

Für alle anderen, wo der Hund mehr oder weniger reserviert auf die Fahrt mit dem Lastenrad oder sogar schon auf’s Einsteigen reagiert, hab ich drei Tipps, die die Fahrt für deinen Hund angenehmer und bequemer machen können. Jeder Hund ist natürlich anders und die Ursachen für die Abneigung können ganz individuell sein. Meine Tipps gebe ich daher ohne Gewähr auf Erfolg.

Übrigens hab ich mal ein kleines Video erstellt, wo ich dir erste Schritte zeige, wie du deinen Hund an dein Lastenrad gewöhnen kannst. Schau mal hier:

Das kann deinem Hund die Fahrt im Lastenrad vermiesen

Ein kleiner brauner Hund liegt auf einem Fliesenboden. Man sieht ihn von der Seite und nur den Kopf. Er schaut nach rechts und nicht in die Kamera.

Es gibt mehrere Einflussfaktoren, die deinen Hund vom Lastenrad selbst oder von der Fahrt mit dem Lastenrad stressen können. Das solltest du erst einmal rausfinden, damit du dann im nächsten Schritt Lösungen dafür finden und/oder die Ursache des Stresses abstellen kannst.

1. Grund: Reiseübelkeit

Fährt dein Auto schon im Auto nicht gern mit, wird er wahrscheinlich auch mit der Fahrt im Lastenrad Probleme haben. Denn im Gegensatz zum ziemlich gut gefederten Auto, wird dein Hund im Lastenrad schon deutlich mehr durchgeschüttelt. Die vielerorts semi-guten Radwege mit Wurzeln, Bürgersteigen und Co. machen die Sache zusätzlich anstrengender.

2. Grund: Reizüberflutung

Gerade wenn du mit deinem Hund in der Stadt mit dem Lastenrad unterwegs bist, prasseln die Reize nur so auf ihn ein. Gerüche, Geräusche, visuelle Eindrücke ändern sich im Minuten-, wenn nicht sogar Sekundentakt. Gerade wenn dein Hund eher der schnelle und vielleicht auch ein wenig hektische Typ Hund ist, ist das für sie bestimmt schwierig, die Reize zu filtern und adäquat damit umzugehen.

3. Grund: Schmerzen

Viele Hunde leiden durch Gelenkprobleme oder Futtermittelunverträglichkeiten mehr oder weniger dauerhaft unter Schmerzen. Bei Gelenkproblemen sind es eher Muskelschmerzen (wie ein verspannter Nacken bei uns vom vielen Sitzen vorm Computer zum Beispiel). Bei Futtermittelunversträglichkeiten tut’s eher im Magen weh. Daneben gibt es natürlich auch noch viele weitere Erkrankungen, die verschiedenste Schmerzen auslösen können. Wenn deinem Hund also so schon nicht wirklich wohl ist, dann sorgt so eine manchmal hoppelige Fahrt schon mal für zusätzliche Schmerzen.

Zum Thema Schmerzen hab ich übrigens mal eine Podcast-Folge gemacht, wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Hund vielleicht Schmerzen hat.

Das kann helfen, dass dein Hund gern im Lastenrad mitfährt: 3 Tipps

Alle Gründe, die ich im Abschnitt zuvor genannt habe, sind mit mehr oder weniger Aufwand behebbar. Es gibt nur ganz wenige Fälle, in denen man einen Hund nicht dazu kriegen wird, im Lastenrad entspannt mitzufahren.

Hier also drei Tipps, wie du die Fahrt für deinen Hund entspannter gestalten kannst:

1. Tipp: Investiere in ein gutes Hundekissen oder -bett für das gemeinsame Radfahren

Auch wir Menschen mögen es nicht, wenn wir auf dem Rad mit einem zu harten Sattel unterwegs sind oder länger als ein paar Minuten auf dem ungepolsterten Boden einer Lastenrad-Box sitzen. Gerade wenn der Boden unebener wird, knallen wir mit unserem Hinterteil dann unangenehm auf die harte Unterlage, nachdem uns die Bodenwellezuvor hochgehoben hat. Auch deinem Hund wird das so gehen.

Da nicht alle Lastenräder so superduper gefedert sind, wie ein Riese-Müller Load, tust du deinem Vierbeiner einen großen Gefallen, wenn du ihm ein gut gepolstertes, vielleicht sogar orthopädisches Hundekissen oder -bett in die Box legst. Neben der weichen Unterlage dämpft das Kissen dann auch die Stöße mit ab und fungiert damit ein kleines Bisschen so wie eine Federung.

Das Hundekissen oder -bett hat zusätzlich die Möglichkeit, dass du es schon mal außerhalb des Fahrrads so trainieren kannst, dass dein Hund sich super gerne darauf legt. Mit kleinen Trainingsschritten kannst du ihn dann daran gewöhnen, dass es in der Box des Lastenrads liegt und sich damit bewegt. Wie das gehen kann, kann ich dir gern im Training zeigen. Schau auch gern mal bei YouTube unter „Control Unleashed Mat Work“ nach.

2. Tipp: Lass dir Zeit und trainiere in so kleinen Schritten, dass dein Hund immer gut mitmachen kann

Davon kann ich mich auch nicht freisprechen: Manchmal denk ich, „es kann doch nicht so schwer sein, X oder Y als Hund zu machen.“ Und bin dann baff, wie schwer sich meine Hündin damit tut. Wir haben häufig ein weitreichenderes Verständnis von Situationen und können dadurch besser und schneller einschätzen, dass es uns dabei gut gehen wird und wir keine Angst haben müssen. Das geht unseren Hunden häufig anders und sie sind auch nicht so gut darin, Situationen und Erlerntes zu generalisieren. D. h. z. B. dass es sein kann, dass dein Hund in einem Hundeanhänger schon gut mitfährt, den Einstieg ins Lastenrad aber verweigert oder während der Fahrt immer wieder rausspringen möchte. Für uns sind das zwei Möglichkeiten, sich fortzubewegen und wir sehen viele Gemeinsamkeiten darin.

Unser Hund sieht das meist nicht ganz so. Das Gute ist aber: Wenn du eine geduldige und zugewandte Art hast, mit deinem Hund zu trainieren und die Trainingsschritte klein genug machst, muss das Training mit dem Lastenrad nicht lange dauern. Und schwups, seid ihr auch damit bequem unterwegs.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie das gehen kann oder du mit deinem Hund da in einer Trainingssackkasse zu stecken scheinst, dann meld dich gern für ein individuelles Training bei mir.

Grundsätzlich kann ich dir zum Thema hundefreundliches Trainieren sehr das Control Unleashed Programm von Leslie McDevitt empfehlen, nach dem z. B. auch Miriam, die Hundephilosophin arbeitet, mit der ich schon Folgen für den Podcast aufgenommen hab.

3. Tipp: Geh dem andauernden Unwohlsein deines Hundes im Lastenradtraining auf den Grund

Du hast meine ersten beiden Tipps schon längst umgesetzt und trotzdem scheint dein Hund mit dem Lastenrad nicht warm zu werden und zeigt immer noch Meideverhalten, wenn er einsteigen soll.

Dann kann es sein, dass es eine zugrundeliegende Ursache gibt, warum es deinem Hund beim Lastenradfahren nicht gut geht. Ich hatte ja weiter oben geschrieben, dass dein Hund Schmerzen haben könnte oder dass ihm während der Fahrt übel wird (Stichwort: Reiseübelkeit – das es das beim Hund auch gibt, darüber hat Dr. Rückert auch in seinem Blog geschrieben). Dann ist es Zeit, deine:n Tiermediziner:in des Vertrauens aufzusuchen und abzuklären, ob dein Hunde Schmerzen im Bewegungsapparat hat oder ob ihm übel wird. Wenn diese Ursache dann abgestellt ist, wird dein Training auch wieder besser klappen.

Wenn das Unwohlsein mit zu vielen Reizen während der Fahrt zu tun hat, dann macht vielleicht eine abdeckende Folie auf der Box Sinn oder direkt ein Regenverdeck. Das erhöht gleichzeitig die Sicherheit für Unfälle, bei denen dein Hund dann nicht auf die Straße geschleudert wird. Wichtig ist, dass du auch dieses Zubehör mit deinem Hund trainierst und ihn daran gewöhnst. Da ihr beim Training durch das Lastenradtraining schon viel Erfahrung miteinander habt, wird diese Gewöhnung bestimmt schnell gehen.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Lastenrad gemacht? Haben dir die Tipps geholfen?

Vielleicht fährst du ja schon eine gute Zeit lang ganz entspannt mit deinem Hund im Lastenrad. Wenn ja, dann lass doch gerne deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren da.

Ich bin auch gespannt, ob du die Tipps gut umsetzen kannst und welche Erkenntnisse du im Bezug auf deinen Hund und das Radfahren gewinnen konntest. Schreib sie gern in die Kommentare.

Ich wünsch dir und deinem Hund allzeit gute Fahrt!

Tierische Grüße,

Judith

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